Die evangelischen Kirchgemeinden Andwil und Erlen arbeiten an einer möglichen Fusion: Am Mittwoch, 4. Oktober, diskutierten rund 60 Kirchbürgerinnen und Kirchbürger über die Ausgestaltung. Kirchenratspräsidentin Christina Aus der Au zeigte sich beeindruckt vom Engagement.
«In dieser Phase ermutige ich Sie zu träumen», sagte Christina Aus der Au zu den rund 60 Kirchbürgerinnen und -bürgern aus Andwil und Erlen. Die Präsidentin der Evangelischen Landeskirche Thurgau war als Gast zum Informations- und Diskussionsanlass über die mögliche Fusion der beiden Kirchgemeinden eingeladen worden. Sie zeigte sich beeindruckt, wie strukturiert der Fusionsprozess abläuft und wie viele Freiwillige sich in den Arbeitsgruppen beteiligen. Diesen Schwung gelte es weiterhin zu nutzen, um aus der möglichen «Hochzeit» viel Neues entstehen zu lassen.
Angebote ergänzen sich
Zuvor hatten Monika Lendenmann, Präsidentin der Evangelischen Kirchgemeinde Andwil, und ihr Erler Kollege Markus Oettli die Gäste begrüsst und Elisabeth Jahrstorfer willkommen geheissen: Die pensionierte Pfarrerin hat das Pfarramt in Erlen als Stellvertreterin übernommen, weil Pfarrerin Sarah Glättli ins zürcherische Pfäffikon wechselt. In der Folge stellten die drei Fusions-Arbeitsgruppen ihre Zwischenberichte vor. Dabei zeigte Rahel Holderegger auf, dass sich die Angebote der Kirchgemeinden in vielen Bereichen gut ergänzen könnten: Während Andwil vor allem auf Gottesdienste mit anschliessendem Kirchenkaffee ausgerichtet sei, biete Erlen darüber hinaus eine breite Angebotspalette von der Jugend- bis zur Seniorenarbeit sowie die dazu nötigen Räumlichkeiten. Peter Huber von der Arbeitsgruppe «Finanzen» betonte, dass es das klare Ziel sei, den tieferen Erler Steuerfuss von 25 Prozent beizubehalten. Dazu werde auch die finanzielle Übergangsunterstützung der Kantonalkirche beitragen, falls die Fusion zustande komme.
Entscheid fällt am 19. März 2024
In der anschliessenden Diskussion tauchte die Frage auf, ob sich die entstehende Gemeinde nicht auf eines der beiden Kirchengebäude in Andwil und Erlen konzentrieren sollte. Daniel Frischknecht, der die Gemeinden als Organisationsentwickler begleitet, ermutigte, nicht schon im Vorfeld auf etwas zu verzichten. Eine neue Gemeinde müsse sich zuerst finden und ihre Bedürfnisse entwickeln. Aktuell sei geplant, weiterhin beide Kirchen zu nutzen und zwischen den Kirchen Fahrdienste anzubieten. Abschliessend informierte Markus Oettli darüber, dass die Abstimmungen über die Fusion am Dienstag, 19. März 2024 aus reglementarischen Gründen zeitgleich stattfinden müssen. Geplant sei, die beiden Versammlungen in Andwil beziehungsweise Erlen durchzuführen und sich danach an einem Standort zu treffen – sofern die Fusion angenommen worden ist. Bei dieser Gelegenheit soll dann auch die Pfarrwahlkommission eingesetzt werden, um die neuen Stellen zu besetzen.